Danach war schon - Gottesbeweise I - VIII.- Erzählungen und Notizen
Thomas Kapielski, Zweitausendeins 2001
"Man muß auch mal über seinen Schatten trinken können" - Der 1951 geborene Kapielski schreibt, malt, musiziert, performiert, kleinbildfotografiert, säuft tagsüber. Die kleine Sammlung "Danach war schon - Gottesbeweise I - VIII" enthält - wundervoll illustriert - situationsbezogene Gedankensammlungen, kleine Erzählungen und etwas, das man landläufig als "Anekdoten" bezeichnen würde, aber keine sind. Der kultige Berliner Bohemién hat, neben vielen anderen Auswürfen, feingeistig und extrem sprachwitzig zusammengefaßt, warum Gott existiert, widerlegt Hegel, ver-kant-et Philosophen, zeigt mal nietzsche Anwandlungen, verbrämt sie aber immer, um dann kurzerhand mit Platon zu wetteifern.
Zwischen zerzappter Fernseherfernbedienung - ersetzt durch einen langen Bambusstab -, Stehbiernachmittagen im "Blauen Affen"
(einer 24-Stunden-Kneipe am Berlin-Neuköllner Hermannplatz), trunkenen Fahrten von und nach Hannover, FDJW-Expierences im
vermauerten Ostberlin, und, und, und.
Ich habe lange nicht mehr so gelacht; Kapielski beweist nachdrücklich, wie unterhaltsam überlegt eingesetzte Sprache sein kann.