Komm, süßer Tod. Roman.
Wolf Haas, Rowohlt 1998 (TB)

Silentium. Roman.
Wolf Haas, Rowohlt 1999 (TB)

Man muß kein Krimi-Fan sein, um die prämierten Bücher (Dt. Krimipreis 99/00) des österreichischen Autors zu mögen. Ich bin kein Krimi-Fan, und ich mag sie. Brenner ist irgendwie mittelalt, mittelgroß, hat mittelbraune Haare, ist überaus mittelmäßig dabei. Mehr instinktiv, denn kognitiv bewegt sich der Expolizist durch die Fälle, in die ihn seine Privatdetektivtätigkeit ("Silentium!") oder seine Arbeit als Rettungswagenfahrer ("Komm, süßer Tod") führen. Natürlich darf man den Protag auch weiterer Haas-Bücher nicht unterschätzen, denn der sympathische Underdog überrascht letztendlich ja doch alle. Doch dieses oder ähnliches gilt für zig andere Krimis und Krimihelden auch.

Haas plaudert im lockeren Ton mit seinem Leser, ohne je in Erscheinung zu treten, parliert fröhlich duzend über Eßgewohnheiten, Kirche, Politik und Korruption, während er seinen Helden "bei der Arbeit" beobachtet (der *nicht* der Ich-Erzähler ist). Voller Witz, Weisheit und mit mehr als einem Augenzwinkern betrachtet Haas seine Heimat, die Menschen und die Gegebenheiten, die er keineswegs als gegeben hinzunehmen scheint. Nicht immer leicht zu lesen, aber sehr amüsant, lakonisch und intelligent. Und *das* macht den Unterschied zu den zig anderen Krimis aus.

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