Stirb ewig. Roman.
Peter James, Fischer 2007


Der mit Immobilienprojekten reich gewordene Michael will in wenigen Tagen die wunderbare Ashley heiraten, und weil Michael für ähnliche Anlässe immer besonders morbide Scherze erdacht hat, wollen sich die Kumpels dieses Mal rächen: Der stockbesoffene Bräutigam wird in einen Sarg verfrachtet und vergraben, ausgestattet nur mit einem Luftschlauch, einem Pornoheft, einer Flasche Whiskey, einer Taschenlampe und einem Walkie-Talkie. Doch auf dem Weg in die nächste Kneipe verunfallen die Freunde tödlich. Einziger Kontakt zur Außenwelt ist der geistig behinderte Sohn eines Abschleppunternehmers, der die Nachrichten, die er durch das gefundene zweite Funkgerät erhält, für den Bestandteil eines billigen amerikanischen Krimis hält. Aber da sind noch Inspektor Roy Grace, der aber ganz andere Sorgen hat, und Michaels Geschäftspartner, der eigentlich wissen sollte, was die Freunde für den Junggesellenabend geplant hatten. Als Michael nach einigen Tagen schließlich realisiert, dass ihm niemand zur Hilfe kommen wird, zieht jemand den Luftschlauch aus dem Sarg ...

Man muss bei solchen Büchern auf die Frage nach dem Realismus der Handlung verzichten. Das gilt im vorliegenden Fall insbesondere für den leider total verhunzten Schluss, der dem ansonsten recht gelungenen und redlich spannenden Thriller einiges nimmt. Dennoch. Die klaustrophobische Situation des verbuddelten Bräutigams und die Figuren mit all ihren Macken, Eigenarten und überraschenden Geheimnissen werden sorgsam und mehr als genretreu gezeichnet, und bis auf besagtes Ende ist das ein lesenswerter Schmöker für Leute, die eigentlich schlafen wollen, es aber nicht können. Weil Michael ja immer noch unter der Erde liegt, lebendig begraben.

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