Sternenflut. Roman.
David Brin, Heyne 2000


Ferne Zukunft - die Menschen bereisen das Universum, und sie haben Schimpansen und Delphine "geliftet", womit keine kosmetischen Operationen gemeint sind, sondern genetische Verbesserungen hin zu dem, was bewußte Daseinsformen ausmacht: in erster Linie verbale Kommunikationsfähigkeit und Intellekt. Das Raumschiff "Streaker" stellt ein Experiment dar, weil es von Delphinen kommandiert wird, aus denen die Besatzung auch hauptsächlich besteht. Einige Menschen sind außerdem dabei. Und ein Schimpanse. Doch bereits auf ihrer ersten Mission gerät die "Streaker" in Schwierigkeiten, weil sie eine Milliarden Jahre alte Raumschiffflotte entdeckt. Nicht nur die Menschen vermuten hier das Geheimnis der sogenannten "Progenitoren",
jener sagenumwobenen Rasse, die möglicherweise das "Liften" aller anderen galaktischen Rassen initiiert hat. Eine Jagd beginnt, und die "Streaker" strandet auf einem seltsamen, metallischen Wasserplaneten, während über ihr, im All, sämtliche anderen "vernunftbegabten" Rassen der Galaxis waffenmächtig um die heiße Beute streiten.

Schön an dieser Geschichte ist ihr Bemühen um Verständnis für Andersartigkeit und um Toleranz. Die Schwierigkeiten der Delphine, sich vom "großen Wal-Traum" zu lösen und "menschliche" Paradigmen zu verinnerlichen, stehen stellvertretend für soziale und kulturelle Unterschiede, die heutzutage gerne im Rahmen sogenannter "Integration" geschliffen werden. Das Buch ist insofern kultur- und auch technikkritisch. Es ist nichtsdestoweniger ein waschechter Science-Fiction-Roman, der allerdings leider etwas seltsam erzählt ist, an seiner Protagonistenflut schwer zu knabbern hat und sich nur zäh entwickelt, um dann ein bißchen unbefriedigend zu enden. Der Ideenreichtum rettet das Buch, sozusagen über die B-Note.

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