Ringwelt. Roman.
Larry Niven, Lübbe 1998
Ferne Zukunft. Die Menschen werden, wenn sie es sich leisten können, mehrere hundert Jahre alt - die Droge "Boosterspice" macht's möglich. Das "bekannte Universum" hat sich ausgedehnt, und mit einigen Aliens gibt es Kontakte, u.a. mit den agressiven, tigerartigen "Kzin" und den dreibeinigen, extrem vorsichtigen "Puppenspielern". Die
sogenannten "Outsider" spielen auch eine Rolle - eine subtil-ordnende.Der Lebemann Louis Wu feiert seinen zweihundertsten Geburtstag, und aus diesem Anlaß bewegt er sich mit Hilfe der Transportertechnologie entlang der Datumsgrenze von Ort zu Ort - nur, um festzustellen, daß die Unterschiede verwischt sind, daß wahre Abenteuerlust auf diese Art nicht mehr befriedigt wird. Da begegnet er einem "Puppenspieler", der ihn, einen Kzin-Diplomaten namens "Der-zu-den-Tieren-spricht" und eine junge, im Wortsinn glückliche Dame namens Teela Brown zu einer
Expedition einlädt.Die Expedition führt aus dem bekannten Universum heraus zu einem Fundstück, das die Puppenspieler auf ihrem Weg durch die Galaxis entdeckt haben: Die mächtige Ringwelt, einen Millionen Meilen breiten Ring, der eine Sonne umgibt, augenscheinlich ein Artefakt, von genialen Konstrukteuren entworfen. Die vier landen versehentlich auf dieser Welt, und sie stellen fest, daß die Schöpfer oder ihre Nachfahren inzwischen in die Barbarei zurückgefallen sind. Es beginnt ein abenteuerlicher Weg über den endlosen Ring, und die Geheimnisse, die währenddessen entdeckt und/oder gelüftet werden, betreffen nicht nur diese Welt selbst.
"Ringwelt" gehört zu den vermeintlichen Klassikern der neueren Science-Fiction; der Roman ist 1970 entstanden. Tatsächlich finden sich Versatzstücke, die aus späteren Büchern anderer Autoren bekannt erscheinen und sich auch in der einen oder anderen Star-Trek-Folge wiederfanden. Allerdings gibt sich dieses Buch des Vielschreibers
Niven, dem u.a. ein knappes Dutzend weitere folgten, die auf der Ringwelt angesiedelt sind, etwas mühselig und teilweise eher unkonturiert. Es ist natürlich als Ouvertüre zu verstehen, wirkt aber gelegentlich etwas diffus, nicht immer zwingend und sprachlich manchmal lapidar. Ein interessanter Roman, der den aktuellen
Anforderungen an intelligente SF möglicherweise nicht mehr genügt, aber aufgrund seiner prägenden Wirkung auf das Genre durchaus spannende Elemente hat. Ich werde jedenfalls die eine oder andere Fortsetzung lesen.