Replay - das zweite Spiel. Roman.
Ken Grimwood, Heyne 2005


Murmeltiertag

Jeff Winston stirbt an einem Herzinfarkt, mit Mitte vierzig, irgendwann in den Achtzigern. Kurz darauf findet er sich in den Sechzigern wieder, auf dem Bett in seiner Studentenbude. Er erinnert sich an sein bereits gelebtes Leben, aber offenbar wurde er in der Zeit zurückversetzt, ohne dass es eine Erklärung dafür gäbe. Also beginnt er von vorn. Mehrfach, wie sich schließlich herausstellt. Über die verschiedenen "Replays" hinweg versucht er, auf unterschiedliche Arten seinem Leben Sinn zu geben, mal mehr und mal weniger intensiv. Aber es ändert sich nichts. Mit einer Ausnahme: Die Zeit, um die er zurückversetzt wird, verkürzt sich mit jedem Mal ...

Ohne etwas vorwegzunehmen - das Buch liefert tatsächlich keine Erklärung für das Geschehen. So bleibt die Frage, ob Winston von einem Gott geprüft wird, ob mehrere Parallelwelten entstehen, ob es letztlich allen so geht, nur in unterschiedlichen Universen, usw. letztlich nicht geklärt. Worum also geht es in dieser - streckenweise unterhaltsamen, leider oft auch sehr lahmen - Geschichte? Vermutlich um die Frage, was man anders machen würde und könnte, wenn man eine zweite, dritte, vierte Chance hätte. Aber da es auf keine plausible Antwort hinausläuft, bleibt es bei der Idee und einem redlich beliebigen Geschehen. Das zumindest mich irgendwann ein wenig genervt hat. Weshalb ich das Buch als einen der weniger gelungenen Ansätze zur Umsetzung dieser Idee bezeichnen möchte. Das Murmeltier war besser.

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Übersicht: Tom Liehr

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