R.E.M.
Roman.
Michael Marshall Smith, Rowohlt 1999 (TB), Science Fiction



Hap Thompson ist der Protag, eine Figur, die sich jeder Autor erträumt: Schnippisch, clever, schnell und eloquent, aber gleichzeitig eine Randexistenz, sich auf dem schmalen Grat der gerade noch goutierten Kriminalität bewegend, sympathisch und kein bißchen nervig. Rasant und einfallsreich erzählt "R.E.M." von den Verstrickungen Thompsons, in die er gerät, als er einen vermeintlich guten, halblegalen Job annimmt, nämlich den, die Angstträume valider Kunden zu kompensieren. Natürlich überschreitet er die gesetzten Grenzen des Jobs, wittert das schnelle Geld, als er auch noch Erinnerungen "übernimmt". Eine Kundin linkt ihn, als sie ihm die Erinnerung an einen Mord überträgt, was ihn fortan zum gejagten vermeintlichen Täter macht.

Doch die Handlung ist eigentlich zweitrangig, zumal die "kleine" Erpressungs- und Alien-Entführungsgeschichte zwar nicht vorhersehbar, aber doch wenig überraschend ist. Nein, es ist vielmehr die Welt- und Menschensicht des Protags, das lakonisch- saloppe Betrachten der Geschehnisse um ihn herum, das "R.E.M." (Originaltitel: "One of us") überaus lesenswert und vergnüglich macht, und natürlich das ungemein hohe Tempo. Nicht nur für SF- Fans dringende Empfehlung.

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