Ab die Post. Roman.
Terry Pratchett


Der einfallsreiche Trickbetrüger Feucht von Lipwig wird in Ankh-Morpork unter großem Brimborium fachgerecht hingerichtet, aber der Patrizier Lord Vetinari hat Pläne mit ihm, also überlebt von Lipwig. Sein Gesicht kann sich sowieso niemand merken, und deshalb fällt es auch nicht weiter auf, daß er fortan als Postminister gegen die Übermacht des Großen Strangs, des scheibenweltweiten Informationsnetzes mit Klackertürmen, antreten soll, personalisiert durch den berüchtigten Reacher Gilt. Damit von Lipwig nicht auf die Idee kommt, aus dem nahezu aussichtslosen Job zu flüchten, wird ihm der Golem "Pumpe" als Leibwächter zur Seite gestellt.

Der dreißigste (!) Scheibenwelt-Roman kommt als Satire auf den Internet-Boom, er handelt von Hackern, Informationssucht, Freiheit, Freundschaft - und Liebe. Eine Handvoll sehr beschaulicher, nachgerade niedlicher Helfer wird von Lipwig zur Seite gestellt, allen voran der rasch aufsteigende Postveteran Grütze, oder Stanley, sein autistischer Helfer, der vom Nadel- zum Briefmarkensammler mutiert, und eine junge, kettenrauchende Lady, die sich der Freiheit der Golems verschrieben hat. Und von Lipwig selbst läuft zu großer Form auf, an dessen Ende … nein. Lest selbst. Denn dieser Scheibenwelt-Roman macht - im Gegensatz zu einigen seiner jüngeren Vorgänger - wieder großen Spaß, ist sehr liebevoll erzählt, enthält viele augenzwinkernde Seitenhiebe, regt zum Schmunzeln an, manchmal sogar zum Lachen, und paßt wundervoll in die melancholische Jahreszeit. Nicht der größte Wurf Pratchetts, aber einer, der z.B. mit Rohrkrepierern wie "Weiberregiment" versöhnt.

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