Zeit für Plan B. Roman.
Jonathan Tropper, Lübbe 2001
Sie sind Freunde, sie sind dreißig: Jack, der Hollywoodstar, Chuck, der Chirurg, Alison, die Rechtsanwältin, Lindsay, die Lehrerin, und Ben, der ich-erzählende Journalist. Als offenbar wird, dass Jack kokainsüchtig ist, intervenieren die vier anderen, aber Jack verweigert sich der Hilfe. Also wird der berühmte Freund kurzerhand entführt, um ihn auf dem Land einer Art Do-it-yourself-Drogentherapie zu unterziehen. Aber ein Hollywoodstar darf nicht einfach von der Bildfläche verschwinden. Und außerdem sind da noch Chucks Promiskuität, Lindsays Rastlosigkeit, Alisons glühende, zehrende Liebe zu Jack, Bens Wunsch, ein richtiger Schriftsteller zu werden - und die nie so richtig beendete Beziehung zwischen Ben und Lindsay.
Das Buch, deutlich schwächer als das wunderbare "Der Stadtfeind Nr. 1", aber immer noch sehr lesbar, dreht sich irgendwie um die Frage, was man mit dreißig schon geschafft haben sollte, es geht um Verantwortung, Ehrlichkeit sich selbst gegenüber und die Frage nach der Position in der Welt. Außerdem geht es natürlich um Freundschaft, Liebe, Zukunftsplanung und all diese Sachen. Aber "Zeit für Plan B." ist eigentlich kein Buch mit Botschaft. Es ist ein liebenswerter, nicht immer spannender Unterhaltungsroman, der ein paar nette Einfälle enthält, niedliche Dialoge, erfreuliche Wendungen, allerdings zuweilen bemüht und konstruiert wirkt und vorhersehbar endet. Das macht nichts, wenn man einfach nur Spaß beim Lesen haben will. Wer mehr möchte, sollte sich ein anderes Buch greifen. Auch von Tropper.