Mein Leben mit Mitsu - Eine Geschichte von Liebe, Sehnsucht und Nudelsuppe. Erzählung.
Marcel Magis, Brandneu 2005


Im Vorwort schreibt Kai Krause: "Man sollte es lesen in einem Zug durch eine Winterlandschaft zum geliebten Menschen. Man sollte es lesen auf dem Rücken, auf einer Sonnenwiese, neben einer Pusteblume."
Das trifft den Kern.

Der Held dieser episodischen Erzählung, die zuweilen wie ein verträumtes Tagebuch und dann wieder als feinfühliger Kommentar über das allgemeine Menschsein daherkommt, trifft, gerade inmitten jenes unbestimmbaren Schwellenzustands, in dem wir uns immer dann befinden, wenn andere mehr über uns zu wissen scheinen als wir selbst, auf die skurrile, aber zauberhafte Mitsu, die fortwährend eine rote Kühltasche mit sich herumschleppt und ganz besonders auf die Nudelsuppe abfährt, die unser Held zu kochen in der Lage ist. Mitsu mag Leguane. Mitsu ist so ganz anders und dann doch wieder nicht. Sie verkörpert das, was andere Menschen für uns besonders macht, ohne daß dies für den Rest der Welt transparent wäre. Mitsu ist eine Allegorie, aber kein Archetyp.

Magis beherrscht diese sehr sanfte, wortgenaue, plastische und mal eben so mit wenigen Sätzen ganze Gefühlswelten skizzierende Sprache, um die man ihn einfach beneiden muß. "Mein Leben mit Mitsu" mutet sehr persönlich an, ist es aber nicht - es ist weise, emotional und erhellend. Und leider viel zu kurz. Suchen Sie sich einen Zug durch eine Winterlandschaft oder eine Wiese mit Pusteblumen, dann werden Sie merken, was ich meine.

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