Mason & Dixon
. Roman.
Thomas Pynchon, Rowohlt 2001 (TB)



Ein Triumph ? "Mason & Dixon", neuestes Werk des "Mysteriums" Pynchon, Autor des berühmten "Die Enden der Parabel", eines Buches, das hart an der Grenze zur Unlesbarkeit laviert, während andere Werke wie "Die Versteigerung von No. 49", "V." und "Vineland" in dieser Hinsicht keine Fragen offen lassen.

Irgendwo in Amerika sitzt ein "genialer Satiriker", oder vielleicht doch nur ein schriftsprachbegabter Soziopath, der in unregelmäßigen Abständen Bücher abliefert, die den Leser das Fürchten lehren, inhaltlich weder nachvollziehbar sind, noch irgendeinen anderen Anreiz liefern, gelesen zu werden. Während "V.", "Vineland" oder, als Exponent, "Die Versteigerung von No. 49" bereits auf den Versuch einer nachvollziehbaren Handlung verzichten, fußt "Mason & Dixon" zumindest in gewisser Hinsicht auf chronologischem Geschehen, sogar - oder wieder - mit historischem Bezug.

Genaugenommen ist das aber völlig egal, denn dieses nicht verstehbare Buch gibt dem geneigten Leser nur wenig Möglichkeiten, Hintergründe, Zusammenhänge oder eine irgendwie geartete Charakterisierung der Protgagonisten zu verstehen. Blasse Figuren, ohne jede Kontur, ohne Motivation, schwätzend und sinnlos handelnd, oder plötzlich im Chor singend, jedenfalls sich in einem breiigen, mystisch-naiven Kontext bewegend, was sich Pynchon beim Schreiben erschlossen haben mag, mir jedenfalls nicht beim Lesen. Die "FAZ" nennt das Buch - laut Klappentext - einen Triumph, und in gewisser Hinsicht kann ich mich diesem Urteil nur anschließen.

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