Die Reise zum Mars. SF-Roman.
Eric Idle, Ullstein 2001
Nachdem Monty-Python Terry Jones dem dahingegangenen Douglas Adams bei dessen letztem, eher dürftigen Werk "Raumschiff Titanic" zur Seite stand, hat sich Eric Idle in die Fußstapfen seines Exkollegen begeben und einen satirischen Science-Fiction-Roman vorgelegt.
Hauptfigur ist der Android Carlton, dem gewisse Ähnlichkeiten zu Adams' berühmtem Marvin anzumerken sind. Carlton begleitet das Komikerpaar Alex und Lewis bei deren Odyssee vom Asteroidengürtel zum Mars, hauptsächlich auf dem (natürlich) gigantischen Kreuzfahrtschiff "Princess Diana" - übrigens längstens nicht die einzige Anmerkung, die sich auf das späte zwanzigsten Jahrhundert bezieht, gleichwohl spielt die Handlung in drei-, vierhundert Jahren. Carlton ist ein "Bowie 4.5", Bowies sind seltsam - Carltons Seltsamkeit besteht darin, eine Doktorarbeit über den Humor schreiben zu wollen (während Adams' Marvin hauptsächlich depressiv war). Er analysiert und beobachtet seine "Herren", stellt Thesen über den Humor auf, sammelt und vergleicht, aber der Kernsatz fehlt: Man kann über einen Witz nicht zweimal lachen. Leider könnte man diesen Satz in das Rubrum von "Die Reise zum Mars" schreiben. Alles schon dagewesen, besser und komischer, schneller, zwingender, interessanter; gleichwohl hat die "Reise zum Mars" ihre Highlights, vor allem an den zahlreichen Stellen, an denen Idle seine überreichen Erfahrungen als Komiker und Bestandteil des Showbiz einfließen läßt, was auch sonst: Er ist kein Autor, sondern ein ehemaliger Komiker.
Und genau *so* liest sich das Buch. Seitenhiebe allenthalben, sich abwechselnd mit einer eher unoriginellen Handlung, in der ansonsten Schlesier, Guy Fawkes und sein berühmtes "Gunpowder-Komplott" und das notorische, oft kolportierte Kriminalistenduo eine Rolle spielen.Fade Unterhaltung, oft nicht einmal zum Schmunzeln, viel zu lang und viel zu "angelehnt", erinnern nicht nur die geschwätzigen Türen, Fahrstühle und Waschmaschinen zu aufdringlich an den berühmten verstorbenen "Hitchhiker"-Autor. Ein paar Anmerkungen über Ruhm und Humor sind ganz witzig und interessant, aber auch das hat ein anderer schon besser gemacht, und diesmal ein Deutscher: Robert Gernhardt in "Wege zum Ruhm".