Das erste Gesetz der Magie.
(Das Schwert der Wahrheit. Teil 1) Roman/Fantasy
Terry Goodkind, Goldmann 1995
"Goodkind ist der wahre Erbe Tolkies".
Steht da wirklich auf dem Umschlag; langsam drängt sich die Vermutung auf, Fantasyromane werden automatisch mit einem derartigen Hinweis versehen. Natürlich ist Goodkind *nicht* Tolkiens "wahrer Erbe", der nämlich hat uns mit langweiligen Erbausquetschungen reichlichst versorgt.
Auch, wenn er nicht sonderlich originell schreibt, zeichnet Goodkind relativ spannend das Bild einer bedrohten, mit einfallsreichen Elementen ausgestatteten Welt, eine überschaubare Anzahl ziemlich plastischer Protagonisten, alles verpackt in eine zwar lineare, gelegentlich überraschende, emotionsreiche, zuweilen erotische Handlung, in der der junge "Sucher" Richard, die "Konfessorin" Halan und der Zauberer Zedd alles daran setzen, dem wirklich bösen Darken Rahl einen Strich durch die Rechnung zu machen, die da lautet: Alle zu versklaven, ein Reich des Finsteren zu errichten. Nicht unbedingt prickelnd neu, aber sehr nett gemacht.
Was den - positiven - Unterschied zur Massenkost ausmacht, ist die Akribie, die Goodkind seinen Figuren zukommen läßt, die Emotionalität und der fortwährende, meist gelungene Versuch, den Leser an sich zu reißen, auch, wenn es noch so unglaubhaft zugeht, oder, und vielleicht gerade dann, wenn nichts passiert, das man nicht erwartet hätte.
Der zweite Teil liegt schon auf dem Büchertisch.