Kalifornische Jahre.
Roman.
Paula Fox, btv 2003



Es gibt Bücher, die öffnen sich nicht jedem Leser. Das ist schade, und zugleich unvermeidlich - anscheinend. Mir ist es mit "Kalifornische Jahre" passiert.

Die siebzehnjährige Annie ist ein etwas seltsames Mädchen, eine passive, sehr rezeptive Figur, die im Amerika der vierziger Jahre von verschiedenen Männern und Frauen hin- und hergestoßen wird, das Leben der Bohéme, der Künstler, Schauspieler, Drehbuchautoren, der eloquenten Gewerkschaftsaktivisten, der Kriegsgegner, der etwas romantischen, sehr amerikanischen Kommunisten durchschreitet, durchtippelt, fast immer einer äußeren Anregung folgend. In zeitweise einfacher, gelegentlich recht sperriger Diktion formt sich ein Bild, das im Widerspruch zum farbenfrohen Cover zu stehen scheint; das Buch liest sich wie ein
Schwarzweißfilm, aber ohne die nostalgische Wärme, wirkt kühl, ernüchternd, aber auch ziellos, alles in allem schwierig, unzeitgemäß, verkopft. Vielleicht muß man den Stil mögen, die extrem zurückhaltende, passive Hauptfigur, die sich nie erklärt, zwar ständig reflektiert, aber zu keinem Schluß gelangt.


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