Kafka am Strand. Roman.
Haruki Murakami, Dumont 2004


Die Geschichte vom jungen Kafka, der aus Tokyo flieht, sich auf die Suche nach Mutter, Schwester und dem Sinn des Lebens begibt, und des alten Mannes, dem in der Jugend etwas widerfahren ist, das ihm Erinnerung und Intelligenz nahm, aber die Fähigkeit gab, mit Katzen zu sprechen (und, zum Beispiel, Blutegel und Makrelen regnen zu lassen), dürfte bei all jenen, die sich an Coelhos Sinngebungsbüchern erfreuen, blanke Begeisterung hervorrufen. In diesem Buch ist nichts wie es ist, Traum, Phantasie und Realhandlung mischen sich, aber auch im konkreten Einzelfall ist der androgyne Bibliothekar eine Frau und die Frau in der Bibliothek eigentlich ein fünfzehnjähriges Mädchen.
Auf über 600 Seiten ballert Murakami aus der Hüfte mit mythologischem, erkenntnispsychologischem und literarischem Schrotfeuer, und all das in einer erbärmlich einfachen, aufgesetzten und stinklangweiligen Sprache. Enorme Verblendung ist Voraussetzung für den Genuß dieses Buches, dem ich nach dem Lesen am liebsten jenes
Schicksal hätte zukommen lassen, das den niedergeschriebenen Erinnerungen der 15/50-jährigen Saeki widerfährt. Ganz großer Mist, hunderttausendfach verkauft. Ein Abgesang. Murkami at its worst.

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