Hin und weg. Roman.
Ethan Hawke, Ullstein TB 1999 (HC)
Ein Roman, der imho niemals in die Regale gekommen wäre, stammte er nicht von einem der nochjungen amerikanischen Schauspielerstars ("Reality bites", "Der Club der toten Dichter").
William Harding ist (natürlich) ein junger Schauspieler, soeben nach Downtown Manhattan gezogen, wo er (natürlich) in einem Club eine junge Sängerin trifft, die ihm das Herz bricht. Sarah, das Objekt der Begierde, weitestgehend reduziert auf schwarze Haare, große Titten und ein grünes Kleid, zieht den Helden aus nicht näher ausgeführten Gründen ("Liebe") in ihren Bann, verweigert aus ebenso kaum ausgeführten Gründen zunächst den Vollzug derselben, läßt William aber schließlich während eines einwöchigen Parisaufenthalts 'ran, und zwar mehr, als mächtig, will aber, als dieser vier Wochen später vom Drehort zurückkehrt, nichts mehr von ihm wissen.
William hadert mit dem stereotypen Coolkumpel "Decker", mit seiner distanzierten Mutter und dem Vater, von dem er - nicht näher begründet - seit sieben Jahren nichts gehört hat, zeichnet sich selbst als Figur, die keine Eigentständigkeit besitzt, zertrümmert aber zwischendrin zutiefst eigenständig Stühle, Telefone und Kühlschränke.
Ein abschließender Moment der Selbst- und Beziehungsreflexion läßt dieses überaus schwache, selbstverliebte Buch ausklingen, und der Rezensent legt es beiseite, froh, es hinter sich gebracht zu haben.
Jeder Autor, der debütieren möchte, sollte sich diesen Roman auf die unterste Sprosse der avisierten Aufstiegsleiter legen.
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