Glennkill. Roman.
Leonie Swann, Goldmann 2007


Miss Maple ist schlau, Mopple the Whale hat ein gutes Gedächtnis, vor allem aber ständig Hunger, Othello ist ein nachdenklicher Einzelgänger, und Zora steht am liebsten am Rand der Klippen. Die klugen Schafe von Glennkill sind eigenartig, einzigartig. Als sie George, ihren Schäfer, eines morgens auffinden, getötet offenbar mit einem Spaten, der ihm in die Brust gerammt wurde, machen sie sich an die Aufklärung des Mordes. Aber wie soll eine Herde Schafe Ermittlungen durchführen? Und wie sollen sie den Menschen mitteilen, was sie herausfinden?

Die Idee ist wirklich putzig, und das Buch selbst ist es über weite Strecken auch, trotz der extrem einfachen Sprache und so manch einer logischen Klippe, die nicht immer in ausreichendem Abstand umschifft wird. Leider ist die eigentliche Krimihandlung etwas zäh erzählt und manchmal nicht wirklich nachvollziehbar. Swann kämpft vor allem im letzten Drittel recht mühselig gegen die selbstgeschaffenen Probleme an: Die etwas zu menschlichen Schafe und die etwas zu schafartigen Menschen. Das liegt an der Perspektive, der Entscheidung dafür, alles aus Sicht der possierlichen Wollproduzenten zu schreiben. Klar, ohne das würde das Buch überhaupt nicht funktionieren. Aber wirklich überzeugend ist es eben nicht. Vier Sterne für die gute Idee, zwei wegen des fast langweiligen letzten Drittels. Macht zusammen drei.

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