Geisterbrigaden. Roman.
John Scalzi, Heyne 2007
John Perry, der geklonte Held aus dem ersten Teil "Krieg der Klone", taucht in dieser Fortsetzung zwar nicht auf, dafür aber jene Frau, die aus den Genen seiner lange verstorbenen Gattin produziert wurde: Jane Sagan gehört zum Spezialkommando, das nur aus solchen "Geistern" besteht, also gezüchteten Soldaten, die ohne "geerbtes" Bewusstsein auf die Welt kommen. Ihre "BrainPals", quasi Hirnimplantate, helfen diesen Klonen, ohne Vergangenheit zu existieren, was Vor- und Nachteil zugleich ist: Zwar fehlt es diesen Elitesoldaten an Erfahrung, dafür haben sie aber auch - anfangs jedenfalls - kaum moralische Manschetten.
Es gibt einen Verräter, einen Wissenschaftler, der sich mit drei feindlichen Spezies verbrüdert hat, um die Menschheit auszulöschen. Flugs klont man diesen Verräter - der fatalerweise auch noch eine Kopie seines Bewusstseins hinterlassen hat -, um seine Beweggründe und Ziele zu erfahren. Es kommt, wie es kommen muss: Der Klon wird Mitglied in Janes Einheit, deren Auftrag darin besteht, den Verräter aufzuspüren und dingfest zu machen, letztlich also den Sieg der Alienkoalition zu verhindern. Eine Fehlentscheidung, wie sich alsbald herausstellt.
Dieser Nachfolger des bemerkenswerten "Der Krieg der Klone" hält das Versprechen leider nicht ein, das der Autor mit seinem Erstling abgegeben hat. So gut wie humorfrei, durchsetzt mit seitenlangen, wenig amüsanten Dialogen und hanebüchenen technischen Erklärungen kommt dieser extrem geradeaus erzählte Nachklapp lange nicht an seinen Vorgänger heran. Ganz im Gegenteil. "Geisterbrigaden" ist ziemlich langweilig, wenig spannend und irgendwie richtungslos. Hoffentlich macht der dritte Teil, "Die letzte Kolonie", das wieder wett, sonst war's das mit der Neuentdeckung John Scalzi.