Die fünfte Frau.
Roman.
Henning Mankell, dtv 2000



Kommissar Wallander und seine spröde, arbeitsame Ermittlertruppe sind einem Serienmörder auf der Spur, einem, der seine Opfer langsam sterben läßt, sozusagen technisch aufwendig, und immer überaus brutal. Der sechste Fall der enorm erfolgreichen Romanfigur war mein zweites Wallander-Buch (nach "Mittsommermord"), aber die beiden Krimis könnten genauso gut zwei monströs dicke Kapitel eines riesigen Romans sein: Stil, Diktion, aber auch Dramaturgie und Aufbau gleichen sich; in Schweden nichts Neues. Lediglich die Fälle haben gewechselt, das unaufdringliche Hintergrundgeschehen, die knapp gehaltenen privaten Einflüsse. Spannend ist, wie die Ermittler den Mörder finden, nicht so sehr, wer es letztlich ist, warum gemordet wurde - genau, wie bei "Mittsommermord". Immer noch interessant, die akribische, enervierende, sehr intensive Polizeiarbeit mitzuerleben, den smarten Underdog-Kommissar und seine Kollegen, aber bereits beim zweiten Mal nutzte sich das Erlebnis erheblich ab. Bleibt ein gut lesbares Kompendium über das Dasein von Ermittlern, die zu viel Arbeit und zu wenig Zeit haben - nicht mehr, nicht weniger.


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