Happy Fish. Stories.
Scott Snyder, dtv 2004


Wenn man den T.C.-Boyle-Vergleich des Klappentextes ignoriert, hat man es mit acht sehr originellen, zuweilen etwas kryptischen, meistens aber sehr direkt, spannend und bildhaft erzählten Kurzgeschichten zu tun, die sich mit mehr oder minder merkwürdigen Einzelgängern befassen: Etwa der Mann, der in einem Ford Model T hinter einem
Luftschiff herjagt, in dem er seine verschwundene Frau glaubt, oder der orientierungslose Typ, der die vom Gericht verordnete Sozialarbeit in einem Lager für schwierige Jungen dafür nutzen will, den Heldenstatus zu erringen, oder der New Yorker Broker, der in der Provinz seiner Exfreundin nachstellt, die ihn einem vermeintlich behinderten Countrysänger geopfert hat. Unkonventionelle, akribisch erzählte, nur manchmal auf seltsame Art hohl wirkende Geschichten, die schnell gelesen sind und diesen unbestimmbaren Nachhall hinterlassen, diese seltsame Befriedigung, etwas Interessantes gelesen zu haben, das sich wie eine Nachtblüte unerwartet spät öffnet.
Wirklich nicht schlecht.

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