Der Eisvogel. Roman.
Uwe Tellkamp


Der junge Wiggo Ritter leistet Widerstand gegen den eigenen Vater, aber er leistet Widerstand gegen eigentlich fast alles, vor allem gegen sich selbst, will man meinen. Und diese Kampfhaltung überträgt sich auf die Sprache und Erzählstruktur dieses Romans, der sich zuweilen wie das wirre Testament eines Psychopathen liest, und dann wieder wie die Auslassungen eines unter Fabulierzwang stehenden Möchtegerns.

Tellkamp hat den Bachmann-Preis gewonnen, er wurde geehrt und gefeiert, aber dieses Buch begründet oder erklärt all jenes nicht, ganz im Gegenteil. Sprache, die bis zur Ungenießbarkeit ausgewalzt wurde und in dieser Form häufig keinem Zweck zu dienen scheint, eine Erzählstruktur, die sich gegen den Leser richtet, alles verbaut in einer Gesamtkonstruktion, auf der zwar "Roman" steht, die diese Etikette aber nicht verdient. Ein grausig zu lesendes, streckenweise unfreiwillig komisches Buch um eine Figur, mit der man schlußendlich nichts zu tun haben, zu tun gehabt haben will.

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