Solange Du da bist. Roman.
Marc Levy, atv 2002
Der junge Architekt Arthur bezieht eine neue Wohnung - San Francisco, Jetztzeit. Beim Duschen hört er seltsame Geräusche aus dem Badezimmerschrank, was kein Wunder ist, denn darin hockt die wunderschöne Lauren, fingerschnippend zur Musik aus dem Radio. Aber Lauren, die vorher in dieser Wohnung lebte, liegt eigentlich im Koma, im Krankenhaus, denn sie hatte vor Monaten einen schweren Autounfall. Arthur ist der einzige Mensch, der den Geist, vielmehr die Seele, jedenfalls eine Art Aura-Inkarnation der noch lebenden Kranken sehen kann, mit ihr reden, sogar mehr als das - die ungleichen Partner verlieben sich. Als Laurens Mutter beschließt, dem Dahinvegetieren der Tochter ein Ende zu setzen, entführt Arthur den Körper seiner Angebeteten.
Das Buch ist in 28 Sprachen übersetzt worden, über 100.000 Mal in Deutschland verkauft, Spielberg hat sich die Filmrechte gesichert. Und warum? Letztlich ist "Solange Du da bist" nichts weiter als eine kleine, sprachlich eher anspruchslose, nur
teilweise originelle Liebesgeschichte, die die innewohnende Unlogik nicht einmal zu umschiffen *versucht*, die sich, so scheint es, damit befassen will, um wieviel wichtiger sogenannte "innere Werte" im Vergleich zur körperlichen Attraktivität sind, aber auch dieser Ansatz wird bald aufgegeben. Darüberhinaus wirkt das Buch unsauber konzipiert, wie nachgebessert, denn etwa in der Mitte beginnt eine zweite Handlung, die zwar mit der Haupthandlung zu tun hat, perspektivisch aber eher verwirrt. Nichtsdestotrotz: Das ist leichter, fast spielerischer Lesestoff, der keine großen Überraschungen bietet und wenig Spuren hinterläßt, und dem genau deshalb die Unstimmigkeiten zu verzeihen sein mögen.