Die 13 ½ Leben des Käpt'n Blaubär.
Walter Moers, Goldmann 2001, (TB)
Diese mutige, einzigartige Autobiographie erzählt in schonungsloser Offenheit,
nachdenklich, selbstkritisch und lehrreich von der ersten Daseinshälfte
(Blaubären haben 27 Leben) der legendären Gestalt, die durch ihr Wirken
und Schaffen wie kaum eine andere den Kontinent Zamonien beeinflußt hat.
Ganz nebenbei kommt der geneigte Leser noch in den Genuß wesentlicher Auszüge
aus dem "Lexikon der erklärungsbedürftigen Wunder, Daseinsformen und Phänomene
Zamoniens und Umgebung" aus der Feder Prof. Dr. Abdul Nachtigallers, Lehrer
Blaubärs, siebenhirniges Multigenie und - unter anderem - Erfinder des bahnbrechenden
"Nachtigallerators".
Was Moers da geschrieben und illustriert hat, ist einfach durchgängig erfreulich,
sympathisch, lustig und ein wahres Feuerwerk phantastischer Einfälle - und
es ist kein Kinderbuch. In dreizehneinhalb chronologischen Kapiteln führt
Moers (bzw. Blaubär) durch die Wunderwelt Zamoniens, berichtet über Zwergpiraten,
Klabautergeister, die Nachtschule in den Finsterbergen, den immerwährenden
Tornado, Bollogköpfe, den Untergang von Atlantis (in Wahrheit eine Art "Aufstieg")
und die Versenkung des tausendschornsteinigen Monsterschiffes "Moloch" -
bis hin zur Befreiung der "Buntbären", zu denen der intelligente, starke,
gewandte und überaus bescheidene Blaubär selbst gehört.
Die Handlung ist innerhalb der gesteckten Grenzen vorhersehbar und, na ja,
linear, aber das macht nichts. Die 700 Seiten sind kurzweilig, zum Schreien
komisch, und auch für Nicht-Blaubärfans (wie ich eigentlich einer bin) unterhaltsam.
Klasse.
Nähere Infos: www.zamonien.de
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