Der Alchimist. Roman.
Paulo Coelho, Diogenes 2003


Selten habe ich für so wenige Seiten so lange gebraucht - dieses krude, pseudoesoterische, vor fast schon idiotisch einfachen (allerdings unbewiesenen) Lebensweisheiten strotzende Büchlein macht das Lesen trotz der überaus spartanischen Sprache und der geradlinigen, plotarmen Erzählweise enorm schwer. Als hätten ein bekiffter Pfarrer, ein besoffener Poet und soziopathischer Märchenerzähler einen draufgemacht und danach einen frühreifen Grundschulabsolventen daran gesetzt, die Ergüsse auszuformulieren. Grauenhaft.

Kurz zum Inhalt: Ein "Jüngling", der gerne reist (Erfahrungen sammelt) und deshalb Schafhirte wird, träumt von einem "Schatz" (die hier vermutete Symbolik erweist sich zumindest teilweise als Trugschluß) und macht sich auf den Weg, um schließlich - u.a. - "die Wüste zu lesen", Vorhersagen zu treffen, die "Weltsprache" zu lernen, zu begreifen, daß "alles eins ist", Alchimist zu werden - einer von den Leuten, die (Achtung! Metapher!) über ewiges Leben und die Fähigkeit, Blei in Gold zu verwandeln, verfügen. Pöh. Keine Ahnung, warum sich solcher Schmonzes millionenfach verkauft. In die Kirche zu gehen ist billiger, und da hört man ähnlich hanebüchene, vordergründig belehrende Geschichten.


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