Wonder Boys. Roman.
Michael Chabon, Dtv 2000


Grady Tripp, Dozent für "Kreatives Schreiben" und Autor einiger Romane, die es zum Achtungserfolg gebracht haben, laboriert an seinem Opus Magnum "Wonder Boys", das es bereits auf über 2.000 Seiten bringt. Anläßlich des jährlichen Literaturevents "WordFest" kommt der schrullige Agent des Helden nach Pittsburg, und gemeinsam mit Tripps Lieblingsstudent James Leer beginnt eine zweitägige Odyssee, im Rahmen derer blinde Hunde erschossen, Nerzjäckchen gestohlen und Autos entführt werden.

Das Buch erinnert an "Angst und Schrecken in Las Vegas", ist vielleicht etwas weniger drogengeschwängert, aber ähnlich atemlos, allerdings weit besser geschrieben. Mit viel Sprachwitz erzählt Chabon vom Leiden der Literaturschaffenden, von der Konvergenz, in der sich Romanfiguren und Autoren permanent befinden, vom Wollen und Nichtkönnen. Rasant und überaus witzig jagen Tripp, Leer und der schwule Agent durch Pittsburg, aber auch durch Manuskripte, Partys und Vorträge, um sich am Ende, so, wie es sein sollte, vollständig verändert wiederzufinden. Der Roman folgt den Prinzipien, die die Gurus des kreativen Schreibens verkündet haben, aber er tut das augenzwinkernd und sehr, sehr lakonisch. Eine wunderbare Satire, die leider im zweiten Teil ein bißchen abflacht. Trotzdem ein extrem lesbares und streckenweise brüllend komisches Buch.

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