Ensel und Krete. Ein Märchen aus Zemonien
Walter Moers, Goldmann 2002


Im Zentrum Zamoniens, jenes Kontinents, auf dem die Buntbären und ihr bekanntester Vertreter, Käpt'n Blaubär leben, liegt der Große Wald, den die Buntbären akribisch zum heimeligen Ferienziel für die Zamonier entwickelt haben. Den Fernhachenkindern Ensel und Krete ist der Urlaub im Wald zu langweilig, und sie verlassen die vorgeschriebenen Wege. Natürlich verirren sie sich, und was ihnen an Wesen und Eigenartigkeiten im dunklen Teil des Waldes begegnet, ist unglaublich - und deshalb ganz typisch für Zamonien. Laubwölfe und sprechende Meteoriten stellen nur die Spitze des Eisbergs dar, bis hin zur unvermeidlichen Hexe, die so ganz anders ist, als man sich Hexen vorstellt.

Hildegunst von Mythenmetz, Zamoniens größter Schriftsteller, erzählt diese Geschichte, aber nicht nur diese. Die neu entwickelte Form der "Mythenmetzschen Abschweifung" nutzend, plaudert der tausendjährige Stehsaurier über Literatur, das Schreiben, beschimpft seine Kritiker und schwadroniert über zamonische Einzigartikeiten.

Der Nachfolger zu "Die 13 ½ Leben des Käpt'n Blaubär" hat seine originellen Momente, und auch seine überaus komischen - die Beschimpfungen etwa, die Mythenmetz seinem Kritiker angedeien läßt, sind ein echter Brüller. Aber damit hat sich's leider auch schon. Die Story ist insgesamt eher dünn, wenig überraschend und im Hinblick auf das Setting fast schon konventionell. Ohne die "Abschweifungen" ginge der Spaß gen Null; im Vergleich zu "Die Leben ..." hält er sich auf jeden Fall in Grenzen.

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