Mylopa - Paradies hinter dem Horizont. Roman
Ulrike Linnenbrink, IL-Verlag, Juli 2016
Romane, die autobiographische Züge tragen, sind immer mit dem Problem behaftet, dass der Autor keine wirkliche Distanz zu dem haben kann, was er erzählt. Das artet dann leicht in Weinerlichkeit aus. Ulrike Linnenbrink vermeidet diese Gefahr durch die Genauigkeit der Schilderung.
Älter geworden kehrt die Erzählerin an einen Ort zurück, der für sie mit der Erfüllung und dem Zusammenbruchs eines Traums untrennbar verbunden ist. Und noch einmal geht sie an diesem Ort den Weg, der sie dorthin und von dort weg geführt hat. Das Ergebnis ist eine Mischung aus heiteren und bitteren Erinnerungen an Ereignisse, die die Erzählerin und alle handelnden Personen letztendlich zu dem gemacht haben, was sie sind - doch das Haus, der Inbegriff dieses Traumes, scheint all dies von sich abgeschüttelt zu haben.
In diesem Sinne eine gelungene Betrachtung über Lebenslinien, die ich gerne gelesen habe.
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