Was wäre, wenn? Schreibübungen.
Anne Bernays, Pamela Painter, Alexander Verlag 2002
Genie ist 99% Transpiration und 1% Inspiration"Die Übungen in diesem Buch stellen die erfolgreichsten Beispiele von über hundert Übungen dar, die wir beide in zusammen mehr als fünfundzwanzig Jahren Unterricht [...] eingesetzt haben. Jede Übung behandelt ein bestimmtes Element des Prosaschreibens. Dialog, Charakterisierung, Subtext und so weiter. [...]
Manche sind von der Lektüre anderer Autoren insopireiert worden - ich glaube, ich werde immer auf der Suche nach einer besonders wirkungsvollen Art des Anfangs sein: Was ist in Gang gesetzt worden und wie? Andere Übungen sind einfach durch Spekulation entstanden: "Was wäre, wenn?" Und wieder andere ergagen sich aus Diskussionen in den Kursen"
Schreiben lernt man schreibend, sagt Josef Haslinger, Direktor am Leipziger Literaturinstitut. Und genau dazu soll dieses Buch verhelfen: Zum Schreiben. Deshalb liegt auch der Schwerpunkt nicht auf der Theorie, sondern auf Übungen, die den Leser zum Schreiben anregen sollen. Die Autorinnen haben die verschiedensten Elemente eines Textes zerlegt und sich zu den einzelnen Übungen ausgedacht, mit Beispielen bekannter Autoren, aber auch Lösungen von unbekannten Teilnehmern ihrer Seminare. Übungen zum Dialog finden sich da, zu den Figuren und zum Plot, zur Auflösung einer Geschichte ebenso wie zu Techniken wie der Überarbeitung, zu Perspektive und Standpunkt und vielem mehr.
So entstand eine Fundgrube von Schreibeinstiegen und das Buch ist ein Eldorado für jeden Schreibgruppenleiter und jeden Schreiber. Nirgendwo finden sich lange Litaneien, was man wie schreiben solle, sondern kurze Einführungen, selten mehr als eine halbe Seite und schon kommt die nächste Übung.
Natürlich ist es nicht nur für Schreibgruppen und Workshops interessant, sondern kann auch zum Selbststudium genutzt werden. Und da die Übungen nicht verlangen, dass die Texte zusammenhängen, sind sie auch eine mögliche Lösung für Schreibblockaden. So gibt es eine eigene Übung zum Anfang, ohne dass die entstandenen Anfänge weiterverwendet werden müssen. Umso erstaunlicher, welche Texte aus dieser Übung entstehen können.Über die Autorinnen: Anne Bernays und Pamela Painter leiten seit über fünfundzwanzig Jahren Kurse zum kreativem Schreiben, u.a. in Harvard, den Universitäten von Vermont und Massachusetts.
Anne Bernays, Pamela Painter, Was wäre, wenn?, Schreibübungen, Alexander Verlag, 2003
ISBN 3-89581-082-7, 219 Seiten, kartoniert, übersetzt von Klaus Dieter Schmidt
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