Das unendliche Licht. Fantasy.
Thomas Finn, Ravensburger Buchverlag, Juli 2006


"Unvermutet krachte hinter dem jungen Irrlichtsammler die Tür ins Schloss. Kai zuckte leicht zusammen und ihm war, als höre er von irgendwoher Quiiiitsss' hämisches Gekicher. Er atmete tief ein und blickte sich ein weiteres Mal um. Doch Magister Eulertin konnte er nirgendwo entdecken.
"Fein, dass wir uns endlich persönlich kennen lernen", war am jenseitigen Ende des Raums eine leise Stimme zu hören. "Du bist also Kai?" "

Ausgerechnet am Tag, als Kai sein erstes Irrlicht fängt, passiert es. Geisterpiraten suchen das Dorf heim, töten seine Großmutter, rauben alle Irrlichter und wenn nicht der Elf Fi und der dunkle Schatten Dystariel wäre, hätten sie auch Kai umgebracht. Oder vielleicht doch nicht? Denn plötzlich erwacht in ihm eine furchtbare Wut, ein wildes Tier aus seinem Inneren fegt die Piraten hinweg.

Fi führt ihn zu Thadäus Eulertin, einem Zauberer in Hammaburg. Der nimmt den Jungen als Lehrling an, obwohl er eigentlich schon viel zu alt ist. Obendrein ist da noch diese Wut, dieses wilde Tier in seinem Inneren, das ihn die Beherrschung verlieren lässt und das ihn verschlingen wird, wenn er es nicht schafft, es unter Kontrolle zu bringen.

Thomas Finn hat die alten deutschen Sagen geplündert und lässt sie alle auftreten, die Kobolde und Klabautermänner, die Poltergeister und Schreckgespenster und erfindet neue hinzu. Das ganze spielt in Deutschland, Mutter Elbe kommt vor, das Alptraumgebirge und der schwarze Wald und natürlich des Autors Wahlheimat Hamburg, der er in Hammaburg ein liebevolles Denkmal setzt.

Und dann gibt es Albion jenseits des Nordmeeres, in dem die finstere Zauberin Morgoya herrscht und alle Sonnenpriester, ja überhaupt jeden Sonnenschein ausgerottet hat. Doch Albion ist der Dame längst nicht genug und schon schickt sie ihre Untoten und Seeschlangen aus, um auch die anderen Länder zu versklaven.

Faszinierend sind diese Anspielungen, bilden neben der spannenden Handlung und den zahlreichen bekannten, bisher in der Fantasy aber selten genutzten Sagengestalten das zweite Standbein des Buches, so dass der Leser das Buch nicht aus der Hand legen mag.

An wenigen Stellen mögen es fast zu viele Zauberwesen sein und der Autor erklärt gar zu viel. Doch das sind Ausnahmen, die den Lesegenuss nicht trüben können.

Fazit: Ein Fantasyabenteuer, das zur Abwechslung mal in Deutschland und seiner Sagenwelt spielt und den Leser von Anfang bis Ende gefangen hält.

Leseprobe
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Das unendliche Licht, Thomas Finn, Fantasy, Ravensburger Buchverlag, Juli 2006
ISBN 10: 3473352608, ISBN 13: 9783473352609, gebunden, 444 Seiten, Euro 16,95

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