Der Sünde Sold
. Krimi.
Inge Löhnig, Ullstein, September 2008


»Lautlos schob er die Blende beiseite und später durch den schmalen Spalt ins Innere des Gewölbes. Eine Petroleumlampe verbreitete spärlich Licht. Die Flamme flackerte im Luftzug, ließ die Schatten tanzen und Bewegung vermuten, wo keine war. Trotzdem zog er die Mütze mit den Sehschlitzen über den Kopf. Sicher war sicher. Die Tür quietschte leise, als er sie öffnete. Er griff nach dem Tablett und betrat das Verlies, aus dem ihm modriger Geruch und klamme Kühle entgegen schlugen. «

Agnes hat Tochter und Mann durch einen Wohnungsbrand verloren. Jetzt will sie neu anfangen, das alte Leben vergessen. Sie zieht nach Mariaseeon, einem kleinen Dorf in der Nähe von München. Am gleichen Nachmittag bekommt sie bereits Kontakt zu ihren Nachbarn, sie soll beim Suchen helfen. Ein Junge ist verschwunden. Auch die Polizei kann ihn nicht finden. Doch Agnes stolpert beim Joggen über ihn. Nackt liegt er auf einem Holzstoß.

Kein Mord, wie alle befürchtet hatten. Der Junge weigert sich zu reden, aber das wird schon, meinen die Psychologen. Alle atmen auf.

Und dann wird seine Erzieherin ermordet.

Ein spannender Krimi, eine interessante Heldin, eine Autorin, die schreiben kann. Was will man mehr? Nur eines ist zu kritisieren: in vielen Rückblenden wird die Vergangenheit der Personen erzählt. Mal glaubhaft, mal weniger, aber vor allem: es sind einfach zu viele. In diesem Fall wäre weniger mehr gewesen.

Doch unabhängig davon zeigt dieses Buch, das auch deutsche Autoren Krimis schreiben können, die spannend sind. Inge Löhning ist ganz sicher eine davon.


Leseprobe
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Der Sünde Sold, Krimi, Inge Löhnig, Ullstein, September 2008
ISBN-13: 978-3548268644, TB, 432 Seiten, Euro 8,95

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