Ich bin kein Serienkiller. Thriller.
Dan Wells, Piper, September 2009


Serienkiller


»Mrs Anderson war tot.
Nichts spektakuläres, es war das Alter – sie ging eines Abends zu Bett und stand am nächsten Morgen nicht mehr auf. In den Nachrichten hieß es, sie sei friedlich eingeschlafen und würdevoll gestorben, was im Prinzip wohl sogar zutrifft, aber die drei Tage, die vergingen, bis jemand merkte, dass sie schon eine Weile nicht mehr aufgetaucht war, nahmen ihren sterblichen Überresten jede Würde.

[...]

Wie der Gerichtsmediziner erklärte, starb sie am 30. August im Schlaf, also zwei Tage, bevor der Dämon Jeb Jolley die Eingeweide herausriss und ihn in einer Pfütze hinter dem Waschsalon liegen ließ. Damals wussten wir es noch nicht, aber Mrs Anderson sollte für sechs Monate der letzte Mensch sein, der auf natürliche Weise gestorben war. Die anderen holte der Dämon.«

Der fünfzehnjährige John lebt in einer Kleinstadt. Seine Mutter und seine Tante betreiben ein Beerdigungsinstitut und John hilft ihnen oft bei der Einbalsamierung. Tote faszinieren ihn. So sehr, dass er Angst vor sich selbst bekommt. Manchmal ist er nicht mal sicher, ob er nicht der Serienkiller ist, der in der Kleinstadt umgeht.

Serienkiller haben wir zur Genüge kennen gelernt. Ohne mindestens fünfzehn grauslich zerfleischten Leichen kommt heute kein Krimi mehr aus. Lohnt sich also Dan Wells Buch?

Es lohnt sich. Weil der Mann so gut erzählen kann. Weil er die alten Elemente aus der Serienkiller Buchwelt einmal etwas anders aufmischt. Weil das Buch eine gelungene, spannende Mischung zwischen Thriller, urban Fantasy und Vampirroman ist.

Und weil er so verdammt gut Personen schildern kann, den Leser immer wieder in die Irre führt und ihn deshalb mitnimmt auf eine ganz eigene Tour de Horror.


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