Seide und Schwert. Jugendfantasy.
Kai Meyer, Loewe, Juni 2006


"Nie war sie einem anderen Menschen von Angesicht zu Angesicht begegnet. Sie hatte bei den Drachen gelebt, solange sie denken konnte, und keiner hatte ihr je das Gefühl gegeben, etwas anderes zu sein als eine von ihnen. Kleiner, natürlich. Ohne Schuppen, Hörner und goldenen Augen. Aber im Herzen doch ein Drache wie alle anderen."

Die Drachen sind eines Tages fort. Und die Wolke, auf der Niccolo mit seinem Volk lebt, die hoch in den Lüften dahinsegelt, fängt an zu sinken und verkeilt sich zwischen schroffen Bergspitzen. Unten in den Wäldern warten die Raunen, um die Menschen mit den goldenen Augen zu zerreißen und zu fressen.

So macht sich Nugua auf, ihre Drachen wieder zu finden und Niccolo, um neuen Äther für die Wolken zu holen, damit diese wieder segeln können. Dabei treffen sie Feiquing, den Rattendrachen, der in ein Drachenkostüm verzaubert wurde, Li, einen der acht Unsterblichen und Wisperwind, eine Schwertkämpferin, die alleine durch die Welt ziehen muss.

Kai Meyer hat mit der Triologie um das Wolkenvolk ein Meisterwerk vorgelegt. Lange wird man suchen müssen, um vergleichbares zu finden. Spannend ist es von der ersten bis zur letzten Seite, lebendig, weil die Figuren so glaubhaft sind, dass der Leser sie vor sich sieht, mit ihnen isst, trinkt und ihre Gefühle teilt. Und der Hintergrund ist nicht die übliche Klischeenlandschaft vieler Fantasyromane, sondern eine stimmige Kulisse, farbig und fantasiereich.

"Seide und Schwert" gehört zu den wenigen Büchern, zu denen man eigentlich nicht viel sagen kann, außer: "Das muss man lesen."

Leseprobe
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Seide und Schwert, Kai Meyer, Jugendfantasy, Loewe, Juni 2006
ISBN: 978-3-7855-5741-9, gebunden, 408 Seiten, Euro 16,90

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