Patentlösung. Krimi.
Carla Rot, Droste, März 2009


patentlösung

»Im Zimmer wurde es hell. Bobby Blomberg rieb sich das Gesicht. „Was, zum Teufel, soll das werden? Ihr steht da wie an der Bushaltestelle! Das soll spannend sein, versteht ihr? Die zwei sind auf der Flucht, sie sind in Lebensgefahr – und ihr ...“

Simone hielt es nicht mehr aus. „Das ist doch nicht ihre Schuld!“ Ohne nachzudenken sprang sie auf und stürmte die improvisierte Bühne. „Es liegt am Text! Bis dahin war es spannend. Es hatte eine ganz tolle Athmosphäre. Aber solche Sätze kann man nicht sprechen. Die kann man ja nicht mal ordentlich vorlesen. Dieser Text ist einfach Müll!“

Ihrem Ausbruch folgte Schweigen. Bobby Blombergs Gesicht war rot angelaufen. O Gott, dachte Simone. O du lieber Gott. Der Text ist von ihm!«

Simone ist 23, hat gerade die Schauspielschule absolviert und jeder Einladung zum Vorsprechen endete in einer Absage. Dann lädt sie ein Firma ein, die Spiele programmiert. Und fast hätte es geklappt.

Voller Freude will sie von Düsseldorf nach London zurückfliegen. Doch leider bricht in der Warteschlange ein Mann tot in ihren Armen zusammen. Vergiftet, Zyankali. Und wie der Teufel es will, war er der Patentanwalt ihres toten Vaters. Bald kommen eine ganze Reihe Unregelmäßigkeiten ans Licht, ihr Vater war nicht verunglückt, sondern beging Selbstmord, der Patentanwalt war daran nicht unschuldig und Simone hat damit jede Menge Motive. Findet Kriminalkommissar Fleissner.

Kein guter Beginn für einen neuen Job.

Wäre da nicht Zeitz, dessen Karriere bei der Kripo sich dem Ende zuneigt. In wenigen Monaten wird er pensioniert. Und bei diesem Fall ...

Der Roman beginnt ruhig und leider mit einigen unnötigen Rückblenden, die aussehen, als wollten sie Leser vergraulen. Doch wer tapfer weiterliest, wird bald belohnt. Denn schon nach wenigen Seiten nimmt die Geschichte Fahrt auf, fesselt den Leser, der um Simone zittert, die viel zu impulsiv reagiert, folgt dem alten Kripobullen Zeitz und all den anderen, die im Buch auftauchen, mal verdächtig sind, dann wieder doch nicht, mal sympathisch, nur um sich später als Ekelpakete beim Leser unvergesslich einzugraben. Und dann ist da noch Mick, der keine Dialoge schreiben kann.

Abgesehen von den ersten fünf Seiten ein ebenso vergnüglicher wie spannender Krimi aus Düsseldorf.

Leseprobe

Patentlösung, Carla Rot, Krimi, Droste, März 2009
ISBN-13: 978-3770013210, TB, 240 Seiten, Euro 9,95

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