Ein Pferd namens Milchmann. Kinderbuch ab 8
Hilke Rosenboom/Anke Kuhl, Carlsen, Februar 2005


Ein Pferd auf Mamas Yogateppich

"Wenn ein Mann ein ungewohntes Geräusch hört, schaut er nach, was es ist. Auch wenn er leichtes Fieber hat. Auch wenn das Geräusch nicht aus dem Haus kommt, sondern von irgendwo aus dem einsamen Garten. Aber hinter Hermans Haus gab es keinen einsamen Garten. Es gab eine Terrasse, und - kein Zweifel - auf der Terrasse war jemand und hustete.
Es war ein riesiges Pferd. Es war größer als alle Tiere, die Herman bisher in der Nähe seiner Strasse gesehen hatte, und es blickte mit riesigen Augen, die aus seinem riesigen Kopf hervorschauten, in Hermans Richtung."

Herman hat Fieber und muss deshalb nicht zur Schule. Er ist allein im Hause. Und plötzlich steht auf der Terrasse dieses riesiges Pferd, das auch noch Milchmann heißt. Mit seinem gewaltigen Hintern hat es den Gartengrill umgeworfen.

Und dann flüchtet es auch noch ins Wohnzimmer und äpfelt auf Mamas Yoga-Teppich. Das Pferd hat Angst und muss sich verstecken. Es ist nicht das einzige, das plötzlich in der Stadt auftaucht.

Dann sieht auch noch die überneugierige Nachbarin Frau Grünholz das Pferd im Wohnzimmer. Und ruft die Polizei. Herman hat alle Hände voll zu tun, das Pferd zu verstecken und zu retten. Vor der Polizei, vor Frau Grünholz und besonders vor den schwarz gekleideten Männern, die mit einem großen Pferdetransporter plötzlich die Stadt unsicher machen.

Ein witziges, absurdes und doch realistisches Buch zum Selber Lesen, aber auch zum Vorlesen hat Hilke Rosenboom geschrieben und Anke Kuhl hat es illustriert. Die Geschichte entwickelt sich schnell, mach Spaß zum Lesen, lässt den Leser auflachen, aber auch um die Pferde zittern, deren Schicksal manchmal auf des Messers Schneide steht. Auf des Metzgermessers Schneide wohlgemerkt.

Im letzten Drittel lässt die Geschichte etwas nach, verliert ein wenig, was am Anfang an Spannung und Witz vorhanden war. Doch nicht soviel, dass man das Buch einfach zuklappen würde.

Fazit: Ein spannendes, witziges Pferdeabenteuer zum Selberlesen, aber auch zum Vorlesen.

Leseprobe:

Über den Autorinnen: Hilke Rosenboom wurde 1957 auf der ostfriesischen Insel Juist. Sie studierte Germanistik, Linguistik und Anthropologie in Kiel und Journalistik an der Gruner und Jahr Journalistenschule. 17 Jahre lang arbeitete sie als Redakteurin und Reporterin für den "Stern". In den letzten Jahren war sie als freie Autorin tätig und hat viele Romane sowohl für Erwachsene wie für Kinder geschrieben. Sie ist verheiratet, hat zwei Kinder und lebt in Hamburg und Ostfriesland.
Anke Kuhl wurde 1970 in geboren und studierte an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach. Seit 1999 arbeitet sie als freie Illustratorin in der Ateliergemeinschaft "labor" in Frankfurt (www.laborproben.de). Sie hat mehrere eigene Bilderbücher veröffentlich für "Cowboy will nicht reiten" das Troisdorfer Bilderbuchstipendium gewonnen.

Ein Pferd namens Milchmann, Hilke Rosenboom/Anke Kuhl, Kinderbuch ab 8, Carlsen, Februar 2005
ISBN 3-551-55231-2, Hardcover, 118 Seiten, Euro 7,90

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