Himmelreich und Höllental. Krimi.
Peter Paradeiser, Gmeiner, Februar 2011

Himmelreich und Höllental

Johannes schluckt. Mit einer Hand fährt er sich abwesend durchs gescheitelte Haar. „Wir fluchen nicht“, flüstert er schließlich.
„Hä?“
„Du hast geflucht, Erwin.“
„Quatsch!“
„Doch. Du hast ‚verdammt noch mal’ gesagt. ‚Schwachsinn’ auch.“
„Kommt vor. Und?“
„Hier oben fluchen wir nicht. Keiner, verstehst du? [...]Solange ich denken kann, haben sich alle daran gehalten.“

Hattest du einen schönen Tod, damit begrüßen die Verstorbenen oben im Paradies einen Neuankömmling. Und paradiesisch ist es dort, Nektar und Ambrosia voll und der Lieblingsjünger des Herrn, Johannes, ist den Verstorbenen stets zu Diensten.

Nur Fluchen geht nicht. Dabei möchte Knautschke das so gern. Denn er hat furchtbare Kopfschmerzen, als er im Jenseits aufwacht. Was Johannes schwere Sorgen macht, üblicherweise wachen die Seelen hier auf, sind aller Mühen und Lasten ledig und selig, dass sie endlich auf Wolke sieben schweben. Von der aus man direkt auf die Erde schauen kann mit all deren Mühen und Plagen.

Doch Knautschke war Privatdetektiv. Und will seinen eigenen Tod aufklären. Was nicht so einfach ist, wenn man nicht mehr lebendig ist. Auch nicht, wenn der Tod im Höllental eintritt, kurz vor dem Freiburger Vorort Himmelreich.

Peter Paradeiser alias Marcus Imbsweiler hat einen Regiokrimi vorgelegt, der im einzigen Ort spielt, der bisher keine Regiokrimis vorweisen konnte: Dem Paradies.

Und nimmt den Leser mit auf eine sehr abgefahrene Tour zwischen Himmel und Erde. Sicher nicht der übliche Krimi, dafür aber sehr witzig, auch wenn das Buch im letzten Drittel dann etwas schwächelt. Ein Lesetipp für jeden, der den Tod einmal anders erleben möchte. 

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