Der Elefant des Magiers. Kinderbuch.
Kate DiCamillo, dtv 2010

Der Elefant des Magiers

»Gegen Ende des vorletzten Jahrhunderts stand auf dem Marktplatz von Balta ein Junge. Auf dem Kopf hatte er den Hut eines Soldaten und in der Hand eine Münze. Sein Name war Peter Augustus Duchene und die Münze in seiner Hand gehörte nicht ihm, sondern seinem Vormund, einem alten Offizier namens Vilna Lutz, der den Jungen wie so oft zum Markt geschickt hatte, um Brot und Fisch zu kaufen.
Doch an diesem Tag war etwas anders als sonst. Mitten zwischen den gewöhnlichen und nicht sehr bemerkenswerten Ständen der Fischverkäufer und Tuchhändler, der Bäcker und Silberschmiede stand das rote Zelt einer Wahrsagerin. Ohne Vorankündigung, ohne Tusch oder Fanfare war es plötzlich da.
An dem Zelt hing ein Zettel und darauf hatte jemand krakelig, aber unmissverständlich das Folgende geschrieben:
Für einen Florit werden hier die tiefgreifendsten und schwierigsten Fragen, die ein menschlicher Geist sich nur stellen kann, beantwortet.«

Peter hat nicht nur seine Eltern verloren, sondern auch seine Schwester. Doch er weiß nicht, ob sie tot ist. Und als er die Wahrsagerin fragt, sagt die ihm, dass er dem Elefanten folgen müsse.

Leider gibt es in Balta keinen Elefanten. Dafür einen Magier, der Lilien herabregnen lassen will. Doch dann packt diesen der Ehrgeiz und er sagt den mächtigsten Zauberspruch auf, den er kennt. Was zur Folge hat, dass ...

Kate DiCamillo hat ein neues märchenhaftes Kinderbuch vorgelegt, voller wundersamer Geschichten und merkwürdigen Personen. Ein Bettler, der aus Sätzen Lieder macht, ein blinder Hund, der früher Meldehund war, ein Polizist, der „Was wäre, wenn“ fragt, ein verkrüppelter Steinmetz, der plötzlich immer lachen muss. Und ein Elefant, natürlich. Und ein Junge, der seine Schwester sucht. Soldat will er werden, tapfer und getreu, so wie es ihm sein Adoptivvater immer erzählt, so wie der eigene Vater war.

Erstaunlich, wie sie es immer wieder schafft, philosophische Gedanken, spannende Handlung und eine innere Logik zu verknüpfen mit einer poetischen, wundersamen Sprache. Schon in „Desperaux – von einem, der auszog, das Fürchten zu verlernen“ hat sie ihre Leser bezaubert und gelangte auf die Liste des deutschen Jugendbuchpreises. Das neue Buch steht diesem in nichts nach.

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