Der Bonbonpalast. Roman.
Elif Shafak, Eichborn, September 2008


Bonbonpalast

Auf einem alten Friedhof baut ein Exilrusse ein großes Haus für seine Frau, den BOnbonpalast. Beide sind jetzt tot, der BOnbonpalast ein Mietshaus und die Autorin erzählt uns aus dem Leben seiner Bewohner. Die beiden Brüder im Erdgeschoss betreiben einen Friseursalon, im Keller wohnt ein verkrachter Student mit Hund und die Stockwerke weiter oben beherbergen ein buntes Panoptikum unterschiedlichster Bewohner, unterschiedlichster Lebensstile und Ansichten. Von Modern bis Traditionell, manchmal in der gleichen Person vereint, und alle haben ihre Sorgen, ihre Geheimnisse und auch ihre Verbindungen untereinander.

Auf dem Bürgersteig vor dem Haus türmt sich der Müll, den die Nachbarn hie abladen, auch wenn die Bewohner das immer wieder zu verhindern versuchen.

Elif Shafak hat ein Buch über Istanbuler Leben geschrieben, ein Panoptikum aus der pulsierenden Megapolis am goldenen Horn, aber es ist ihr nicht recht gelungen. Die Autorin kann schreiben, kein Zweifel, vieles ist interessant, oft witzig, gut formuliert, aber der Funke springt nicht über und ab der Hälfte des Buches erlahmt das Interesse und ich musste mich zwingen, es weiter zu lesen. Es hat sich nicht gelohnt.

Schon der Müll vor dem Haus ist weit hergeholt, die Schilderungen der einzelnen Personen ufern ebenfalls immer weiter aus und so bleibt leider nur zu sagen: Ein blasses Buch, geschrieben von einer Autorin, die ganz zweifelsohne zu den besten gehört, hier aber keinen roten Faden gefunden hat. Die Qualität des "Bastards von Istanbul" - eines der besten Bücher aus der Türkei - erreicht sie hier nicht.

Leseprobe

Autorenhomepage (englische Version)

Der Bonbonpalast, Belletristik, Elif Shafak, Eichborn, September 2008
Originaltitel: Bit Palas, aus dem Türkischen von Eric Czotscher
ISBN-13: 978-3821858067, gebunden, 470 Seiten, Euro 19,95

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