Alex, Dafi und ich. Jugendroman.
Gila Almagor, Hanser, September 2005


Der Tod eines Freundes

"Alex Lerner war mein Freund, Alex Lerner war mein bester Freund. Ich glaube, ich werde nie wieder einen so guten Freund haben wie ihn.
Ich sitze am Tisch, rühre das Essen nicht an und denke nur an ihn, an Alex, und mein Vater sagt: ‚Ich weiß, Junge, was dir im Kopf rumgeht, aber du bist noch ein Kind, und mit der Zeit wirst du andere Kinder kennen lernen und neue Freunde haben. [...]' Ich schweige "

Alex heißt der neue in der Klasse, er kommt aus Jerusalem, ist furchtbar gescheit, sagt wenig und lacht nie. Eigentlich will Avner sein Freund werden, aber der Neue lässt niemand an sich heran.

Und auf der Party von Dafi, die Avner heimlich liebt, hat sie nur Augen für Alex. Zum Teufel mit dem arroganten Jerusalemer. Avner hat schon so genug Probleme, da sind Dor und Ro'i, die in der Klasse das große Wort führen, denen er so gerne widersprechen würde, sich aber nicht traut. Und sein Vater ist so merkwürdig in letzter Zeit, kommt oft nachts nicht nach Hause und bald stellt sich heraus, dass er eine Freundin hat.

Dann wagt es ausgerechnet Dafi Dor und Ro'i zu widersprechen, die Vorurteile an der Schule anzusprechen und Alex unterstützt sie. Und Avner will, wenn er Dor nicht offen entgegentritt, Dafi wenigstens sagen, wie sehr er sie für ihren Mut bewundert. Langsam entwickelt sich zwischen Alex, Dafi und Avner eine Freundschaft, eine seltsame, unglaubliche Freundschaft. Schließlich sind Alex wie Avner in Dafi verliebt. Dann stellt sich heraus, dass Alex Krebs hat und ...

GilaAmagor hat eine zarte, sensible Geschichte über Freundschaft, erste Liebe, über Cliquen und Vorurteile in der Pubertät geschrieben - und natürlich über den Tod, der so plötzlich hinter Alex steht. Vielleicht wird diese Geschichte dem einen oder anderen ein wenig zu ruhig, zu sensibel erscheinen. Aber sie schafft es sich mit dem Thema Tod auseinander zu setzen, mit dem, was passiert, wenn ein Freund plötzlich nicht mehr da ist.

Fazit: Sensibler Jugendroman um ein Thema, das eher selten angesprochen wird.

Leseprobe

Über die Autorin: Gila Almagor, Jahrgang 1939, steht seit ihrem siebzehnten Lebensjahr auf der Bühne und hat in zahlreichen Theaterstücken und Filmen mitgewirkt. Sie schreibt Jugendbücher, von denen zwei in viele Sprachen übersetzt und verfilmt wurden und Preise auf internationalen Festivals gewannen. 1994 erhielt sie den Israel Preis für ihren Beitrag zur israelischen Kultur. Sie ist mit Yaakov Agmon verheiratet, dem Direktor des Habima Theaters.
Sie gründete den "Gila Almagor Wish Fund", eine Hilfsorganisation für kranke Kinder und beschäftigt sich mit dem Schicksal krebskanker Kinder.

Alex, Dafi und ich, Gila Almagor, Jugendroman, Hanser, September 2005
Originaltitel: Aleks, Lerner, Dafi weani, aus dem Hebräischen von Mirjam Pressler
ISBN 3446206442, gebunden, 215 Seiten, Euro 14,90

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