Deutsches Jahrbuch für Autoren und Autorinnen 2010/2011. Branchenhandbuch.
Hrsg. Gerhild Tieger & Manfred Plinke
, Autorenhaus, Oktober 2009

Dieses Jahrbuch bietet eine Unzahl von Adressen und das ist seine Stärke. 350 Seiten Verlagsadressen, mit Namen der Verleger und meist auch der Lektoren, die Art der Bücher, die verlegt werden, Adressen zur Weiterbildung, Autorenverbände, Literaturverbände und Literaturhäuser. Über 80% des Buches nehmen die ausführlichen Adresslisten ein.

Das ist die Stärke dieses Autorenjahrbuchs. Dazu gibt es Artikel und Tipps. Notgedrungen sind die Artikel kurz und können bei dem riesigen Angebot von Theaterschriftstellern über Rundfunk, Fernsehen bis zu den Genres Krimi und Fantasy nicht alles abdecken. Auf 3 Seiten lässt sich nun mal nichts neues über Krimi und Krimitendenzen sagen, das nicht jeder Krimileser bereits weiß. Viele der Artikel sind anderen Büchern des Autorenhauses entnommen, wer deren Bücher kennt, findet nicht viel neues. Und auf 3 Seiten lässt sich nun mal nur stichpunktartig schildern, wie man ein Anschreiben an einen Verlag verfasst.

Doch das ist auch nicht die Aufgabe des Jahrbuchs, das eben Adressen und Informationen bieten will. Wer sich über einzelne Themen informieren will, findet dazu genügend Sachbücher, egal ob es ums Krimischreiben, Überarbeiten oder um Verlagsanschreiben geht.

Was mir fehlte: Dass Autorenforen und Fortbildungen im Netz nicht aufgelistet werden. Hier finden sich nur Adressen für Weiterbildung und Diskussionen im realen Raum.

Gerade virtuelle Autorenforen sind aber in den letzten Jahren immer wichtiger geworden und bieten mit Textkritiken, Diskussionen um Handwerk und Veröffentlichungen immer mehr Informationen für Nachwuchsautoren. Die Webseiten sind allerdings bei allen Verlags- und sonstigen Adressen angegeben.

Vergleicht man das Buch mit Uschtrins „Handbuch für Autorinnen und Autoren“ fällt auf, dass zwar beide die fast gleiche Seitenzahl haben, das Uschtrin Buch aber sehr viel mehr Hintergrundinformationen. Das Autorenhaus Jahrbuch bringt zum Beispiel ein erfolgreiches Beispielexposé, Uschtrin 13 erfolgreiche Exposés und viel mehr Infos zum Thema Verlagsanschreiben. Generell sind bei Uschtrin die Informationen ausführlicher – dafür ist das Uschtrin Handbuch aber auch fast doppelt so teuer.

Die Verlagsadressen dürften weitgehend identisch sein, bei Uschtrin sind sie nach Genre geordnet, beim Autorenhaus nur nach Alphabet. Wer also Krimiverlage sucht, muss sie beim Autorenhaus mühsam über den Index suchen. Dafür hat das Autorenhaus meist Ansprechpartner gelistet, Uschtrin nur die Homepages.

Auch die anderen Adresslisten sind weitgehend identisch. Literaturhäuser, Autorenvereinigungen und zahlreiche andere nützliche Adressen bringen beide. Uschtrin allerdings auch viele Onlineforen und Onlineadressen, die beim Autorenhaus fehlen.

Fazit: Wer nur die Adressen braucht, dem reicht das Autorenhaus Jahrbuch. Wer mehr Hintergrundinfos haben möchte, muss zum (teureren) Uschtrin Handbuch greifen. Vielleicht lohnt es sich aber auch, beide zu kaufen?

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