Empfindliche Wahrheit. Thriller.
John Le Carré, Ullstein, November 2013

Empfindliche Wahrheit

Paul, ein Diplomat im Dienste ihrer Majestät, spielt das rote Telefon bei einer geheimen Aktion in Gibraltar. Ein privater Geheimdienst soll einen islamistischer Waffenhändler dingfest machen. Doch die Aktion geht schief und Paul, der gar nicht Paul heißt, wird vor dem Ende abgezogen - und befördert.

Ein junger Nachwuchsdiplomat wird Sekretär eines Ministers und erfährt Dinge, die er nicht erfahren soll.

Und der Offizier, der die Aktion befehligte, geht vor die Hunde, weil er seine Erinnerungen nicht zum Schweigen bringen kann.

Le Carre hat ein Meisterwerk geschrieben, so aktuell, dass man glauben mag, dass es eine Dokumentation ist, keine ausgedachte Geschichte. Der drittklassige Minister ohne Moral; der smarte Chef des privaten Geheimdiensts, den er beauftragt; der Botschafter, der weiß, wie verkehrt die Außenpolitik läuft und der dennoch mitmacht und all die anderen Figuren aus Politik und Geheimdienst sind so realistisch gezeichnet, dass man glaubt, man habe sie gestern in den Nachrichten gesehen, wie sie die Horch- und Guck-Aktionen von NSA und anderen Geheimdiensten verteidigten und neue Gesetze zur Überwachung vorschlagen.

Langsam erzählt Le Carré seine Geschichte, Stück für Stück enthüllt er sie, lässt den Hintergrund lebendig werden und die Figuren und quält den Leser, der wissen will, wie es weitergeht. Spannung pur.

Ein beklemmendes Buch, politisch aktuell und literarisch meisterhaft geschrieben vom Altmeister der Geheimdienst-Thriller.

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