Mein Vater ist Putzfrau. Roman.
Saphia Azzedine, Wagenbach 2016
»Mein Vater ist Putzfrau. Nach der Schule greife ich ihm oft unter die Arme. Damit wir früher nach Hause kommen.“
So beginnt Paul, genannt Polo, seine Geschichte. Zum Schreien komisch, zum Weinen traurig. Polos Vater ist Sizilianer, die Familie lebt in den Banlieus in Paris. Vater und Sohn putzen in der Stadtbibliothek. Und manchmal staubt Polo nicht nur ein Buch ab, sondern fängt an zu lesen.
Polo erzählt dem Leser seine Geschichte, all die Höhen und Tiefen des Heranswachsens. Meist sind es mehr Tiefen, er ist hässlich, steht am Rande und ist Einzelgänger. Dass sein Vater als Putzfrau die Familie ernährt, macht es auch nicht besser. Ein Fänger im Roggen aus einem Problemviertel, ein Coming of Age unter verschärften Bedingungen, eine liebevolle Vater und Sohn Geschichte voller Witz und Hintergründigkeit.
„Ich habe gelernt, dass ein Mann sich 400 Seiten lang Zeit lassen kann, um einer Frau zu sagen, dass er sie liebt. In Zeiten, in denen man eine SMS verschickt, wenn man Lust zum Vögeln hat, finde ich das außergewöhnlich.“
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